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Technische Informationen

Historie

Bilder vom Bau des Wasserkraftwerkes Tharandt

Das Wasserkraftwerk Tharandt, an der Wilden Weißeritz, wurde 1925 in Betrieb genommen. Bemerkenswert sind die noch in Betrieb befindlichen originalen Maschinensätze. Es ist das leistungsfähigste der drei Kraftwerke von der Talsperre Klingenberg bis zum Wasserwerk Coschütz (Dresden). Das Wasser zum Antrieb der Turbinen kommt vom Wasserkraftwerk Dorfhain über einen 3,5 km langen Stollen und eine 400 m lange Rohrleitung. Die beiden Francis-Spiralturbinen von J.M. Voith sind noch im Original (Baujahr 1925) vorhanden, auch die beiden mechanisch gekoppelten Synchrongeneratoren von der Sachsenwerk Licht- und Kraft AG (nach einem Generatorbrand 1988 neu gewickelt). Die Steuer- und Schaltanlage wurden in den 1990er Jahren umfassend modernisiert. Eine Besonderheit der Generatoren besteht darin, dass die ursprünglich eingebauten für die Erzeugung von einphasigem Wechselstrom so umgebaut wurden, dass sie heute Drehstrom erzeugen.

Presseecho: SZ vom 02.11.2018

Freitag, 02.11.2018

Neue Schale für alten Wasserstollen

Bauarbeiter und Bergleute sanieren unter Tage eine fast 100 Jahre alte Röhre, durch die Wasser nach Coschütz kommt.

Von Peter Hilbert

André Lisson hat einen ungewöhnlichen Job. Als Eisenflechter ist es der Freitaler zwar gewohnt, Stahlbewehrung für Brücken oder Häuser herzustellen. Doch seit einigen Wochen hat der 41-Jährige erstmals einen Arbeitsplatz tief unter der Erde, bei dem es besonders auf Präzision ankommt. Mit Kollegen und Bergleuten von der Bergsicherung Schneeberg arbeitet er daran, dass Dresdens größtes Wasserwerk in Coschütz auch in den nächsten Jahrzehnten gut mit Wasser aus der Talsperre Klingenberg versorgt werden kann.

Aus dem Osterzgebirge fließt das sogenannte Rohwasser über ein rund 20 Kilometer langes Leitungssystem zum 130 Meter tiefer liegenden Wasserwerk. Auf dieser Strecke fließt es durch vier in den 1920er-Jahren bergmännisch gebaute Stollen, erklärt Drewag-Projektleiter Mirco Helbig. Der älteste von ihnen erstreckt sich zwischen den Wasserkraftwerken Dorfhain und Tharandt über eine Länge von 3,5 Kilometern. Bei der fünfjährlichen Prüfung dieses Stollens 3 hatten Experten des Oberbergamts Freiberg 2011 festgestellt, dass ein Abschnitt marode ist und saniert werden muss. Die mittlerweile fast 100 Jahre alte Hülle der ellipsenförmigen Röhre aus dem damals üblichen Stampfbeton unter dem Seerental im Tharandter Wald hatte stark gelitten.

Zum Auftakt wurden 2012 drei kleinere, insgesamt 20 Meter lange Abschnitte saniert. Dabei stellte sich heraus, dass dieses Stollenstück im Übergangsbereich zwischen Gneis und vulkanischen Porphyrgestein liegt. „Dort gab es bis zu fünf Meter tiefe Hohlräume, die teilweise nur mit losem Gestein verfüllt waren“, erklärt der Projektleiter das Problem. Die mussten mit Stahlträgern sowie mit Stahlbewehrungsmatten gesichert und letztlich mit Spritzbeton verfüllt werden, bevor eine neue Stahlbetonschale hergestellt werden kann. Seit 2014 wird nun der anschließende 135 Meter lange Stollenabschnitt saniert.

Die Arbeiten ziehen sich so lange hin, da nicht durchgehend gearbeitet werden kann. Schließlich muss bei der Sanierung die Wasserzufuhr unterbrochen und das Wasserwerk Coschütz außer Betrieb genommen werden, nennt Helbig die Voraussetzung. „Das ist nur im Herbst möglich, wenn nicht so viel Wasser in Dresden verbraucht wird“, sagt er. Während dieser Zeit übernehmen die Wasserwerke Hosterwitz und Tolkewitz die Versorgung. In den Jahren seit 2014 geschieht dies jeweils zwischen September und Dezember.

Seit sechs Wochen geht es im Stollen 3 jetzt wieder zur Sache. „Wir arbeiten rund um die Uhr, auch an Sonn- und Feiertagen“, sagt Bauleiter Sven Mahnert, der die SZ vor Ort mit dem Bergmannsgruß „Glück auf“ empfängt. Schließlich haben der heute 54-Jährige und seine zwölf Männer von der Bergsicherung Schneeberg einst in Bergwerken gearbeitet. Mahnert war früher in einem Uranschacht des sowjetisch-deutschen Bergbaubetriebs Wismut bei Ronneburg. Heute sanieren die Fachleute vor allem alte Bergwerke und auch solche Stollen wie diesen.

Dessen Sicherung war sehr aufwendig. Damit hatten die Bergleute die ersten drei Jahre ab 2014 zu tun. Dabei mussten sie rund 1 600 Tonnen altes Material sowie lose Gebirgsmasse ausbauen und abtransportieren. Das geschah auf von einer Elektrolok gezogenen Wagen. Denn extra für das Großprojekt wurden diese Technik in den Schacht gehoben und Gleise verlegt. So kommt auch der Materialnachschub mit dieser Stollenbahn. Mittlerweile sind die Hohlräume rings um den Stollen mit Spritzbeton gesichert.

Die Arbeiter sind schon weit gekommen. Die Kunststoffhülle aus einzelnen Bahnen ist verschweißt und mit Druckluft geprüft, verweist Bauleiter Mahnert auf den ersten Schritt. Derzeit wird die Stahlbetonschale hergestellt. Sechs Meter Bewehrung montieren André Lisson und seine Eisenflechter-Kollegen täglich. Damit sie zentimetergenau sitzt, wird die Mitte der Ellipse genau mit dem Laserstrahl bestimmt, sodass die Abstände der Stahlbewehrung genau vermessen werden können, erklärt der Fachmann. „Ein Ingenieurbüro nimmt jeden Abschnitt ab, bevor er zur Betonage freigegeben wird“, verweist Bauleiter Mahnert auf den nächsten Schritt. Seine Bergleute spritzen letztlich ein Beton-Wassergemisch mit hohem Druck ins Eisengeflecht – und das bis zu dreimal. Ein harter Job. „Da es stark staubt, haben meine Leute Atemmasken, Helme und Schutzbrillen auf“, sagt Mahnert.

Sie müssen sich auch abwechseln, da eine ganze Schicht bei dem Job nicht durchzuhalten ist. Die Arbeit sei so aufwendig wie beim Tunnelbau durchs Gebirge. Die Eisenflechter und Bergleute haben schon die Hälfte der Stahlbetonschale fertiggestellt. In einem Monat soll sie komplett sein, nennt Projektleiter Helbig das Ziel. Dann werden Gleise und Leitungen abgebaut. Schließlich soll ab Mitte Dezember wieder das Klingenberger Talsperrenwasser zum Coschützer Werk und dann frisch aufbereitet in Dresdner Häuser fließen.

Presseecho: SZ vom 15.12.2015

Dienstag, 15.12.2015

Drewag saniert im Wasserwerk
Seit September arbeiten die Dresdner Stadtwerke an ihren Leitungen in der Forststadt. Nun ist der erste Teil geschafft.

Von Franz Werfel

Wer in der letzten Zeit aus der Richtung von Edle Krone nach Tharandt hereinfuhr, konnte die Arbeiten der Drewag Netz GmbH am Tharandter Wasserwerk bemerken. Ein Teilprojekt auf der Pienner Straße ist nun abgeschlossen, wie die Drewag auf SZ-Nachfrage mitteilt.

Dabei handelt es sich um die planmäßige Sanierung der Rohwasserleitung zwischen der Pienner Straße und dem Eingang zu Stollen 4, der die Gleise der Deutschen Bahn quert. Dafür hat die Drewag in achtmonatiger Bauzeit bis Ende November 120 000 Euro investiert. Die Rohwasserleitung verbindet die Talsperre Klingenberg mit dem Wasserwerk Dresden-Coschütz auf einer Länge von 19 Kilometern. Von Klingenberg aus wird ein Großteil Dresdens mit Trinkwasser versorgt. Wegen des schlechten Zustands der Leitung lässt die Drewag Netz seit 2007 die Rohre Stück für Stück sanieren. Direkt im Tharandter Wasserkraftwerk läuft derzeit noch eine zweite Sanierungsmaßnahme der Drewag. „Seit September erneuern wir die mehrere Jahrzehnte alten Energievernichter des Werkes“, sagt Projektleiterin Dorothea Jäger. Für die Sanierung einzelner Bauteile des Energievernichters investiert die Drewag circa 400 000 Euro. Voraussichtlich im März können die sanierten Bauteile in das bestehende System wieder eingebaut werden, so Jäger.

Luftbildaufnahme